Was ist eine Abfindung?
Eine Abfindung ist eine einmalige Entschädigungszahlung an den Arbeitnehmer, die dieser beim Ausscheiden aus dem Unternehmen erhalten kann. Meistens wird eine Abfindung vom Arbeitgeber gezahlt, wenn die Kündigung eigentlich unrechtmäßig, unwirksam oder zumindest sehr zweifelhaft ist. Es kann aber auch andere Gründe für eine Abfindung geben, etwa wenn eine Abfindungszahlung im Sozialplan oder im Tarifvertrag vereinbart ist.
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Wann ist die Kündigung unrechtmäßig?
- Die Kündigung erfüllt nicht die formellen Voraussetzungen.
- Die Kündigungsgründe sind nicht gerechtfertigt.
- Der gekündigte Mitarbeiter ist schwerbehindert.
- Der gekündigte Mitarbeiter ist schwanger oder im Mutterschutz.
Wie viel Abfindung gibt es bei Kündigung?
Die Abfindungshöhe ist sehr unterschiedlich und ist unter anderem vom Gehalt und von der Anzahl der Beschäftigungsjahre beim Arbeitgeber abhängig. Als Faustregel gilt: Je länger Sie beschäftigt sind und je mehr Sie verdienen, desto höher wird vermutlich die Abfindung ausfallen. Wenn Sie also 10 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet haben, werden Sie wahrscheinlich eine geringere Abfindung erhalten, als wenn Sie nach 20 Jahren gekündigt werden.
Bei der ersten Einschätzung, ob Sie eine Abfindung erhalten werden und wie hoch diese in etwa ausfallen wird, empfiehlt sich ein Online-Abfindungsrechner.
Letztendlich ist die tatsächliche Abfindungshöhe bei einer Kündigung aber reine Verhandlungssache und hängt vom Verhandlungsgeschick sowie Verhandlungsmacht gegenüber dem Arbeitgeber und dem rechtlichen Fachwissen ab. Auch deshalb lohnt es sich in den meisten Fällen, professionelle arbeitsrechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Eine gesetzliche Vorgaben für die Abfindung gibt es bei betriebsbedingter Kündigung (§ 1A KSCHG): Pro Beschäftigungsjahr können Sie als Arbeitnehmer eine Abfindung in Höhe von 0,5 Brutto-Monatsgehältern fordern.
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Wann bekomme ich eine Abfindung?
Obwohl viele Arbeitnehmer davon ausgehen, dass sie im Falle einer Kündigung Anspruch auf Abfindung haben, ist dies nur in einigen Fällen tatsächlich der Fall. Dennoch wird oft eine Abfindung gezahlt. Der Grund dafür ist, dass viele Kündigungen unwirksam oder zumindest sehr zweifelhaft sind. Arbeitgeber bieten daher häufig freiwillig Abfindungen im Rahmen von Aufhebungsverträgen an, damit der Arbeitnehmer im Gegenzug die Kündigung akzeptiert.
Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung
In Ausnahmefällen kann Ihnen bei einer betriebsbedingten Kündigung eine Abfindung zustehen. Dies ist der Fall, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Laut § 1a Kündigungsschutzgesetz kann Ihnen eine Abfindung zustehen, wenn die Kündigung explizit auf dringende betriebliche Gründe gestützt wird und der Arbeitgeber im Kündigungsschreiben darauf hinweist, dass bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Abfindung gezahlt wird. Die Höhe dieser Abfindung beträgt in der Regel ein halbes Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr
Wie hoch ist die Abfindung bei Kündigung eines Schwerbehinderten?
Durch den besonderen Kündigungsschutz haben Schwerbehinderte sehr gute Chancen auf eine Abfindung.
Für Arbeitgeber ist es nur in wenigen Fällen möglich, schwerbehinderte Menschen rechtmäßig zu kündigen, da sie nach § 168 ff SGB IX besonderen Kündigungsschutz genießen. Häufig wird ihnen daher ein Aufhebungsvertrag inklusive Abfindung angeboten, mit dem sie auf ihren besonderen Kündigungsschutz wegen Schwerbehinderung verzichten.
Wird der besondere Kündigungsschutz nicht beachtet und es erfolgt eine unrechtmäßige Kündigung, können Betroffene einen außergerichtlichen Vergleich treffen oder vor dem Arbeitsgericht Kündigungsschutzklage erheben und einen gerichtlichen Vergleich erwirken. Bei beiden Optionen kommt es in der Regel zu einer Abfindung. Wie hoch diese ausfällt, ist von vielen Faktoren beeinflusst und lässt sich am einfachsten über einen Abfindungsrechner herausfinden.
3 Tipps für die Abfindung bei Kündigung
1. Tipp: 3-Wochen-Frist beachten
Bei Erhalt der Kündigung müssen Sie so zügig wie möglich handeln. Denn wenn Sie die Frist von 3 Wochen verstreichen lassen, ohne eine Kündigungsschutzklage einzureichen, verfällt der Anspruch auf eine Abfindung. Dann kann in der Regel auch ein Rechtsanwalt nicht mehr gegen die Kündigung vorgehen.
2. Tipp: Nichts voreilig unterschreiben
Arbeitnehmer müssen die Kündigung nicht unterschreiben. In ungünstigen Fällen kann die Unterschrift einer Zustimmung zur Kündigung gleichkommen – dann sinken die Chancen auf eine Abfindung gegen null.
3. Tipp: Abfindung versteuern
Achten Sie darauf, dass die Abfindung korrekt versteuert wird. Der Gesetzgeber hat hierfür verschiedene steuerrechtliche Mechanismen wie etwa die Fünftelregelung eingeführt, damit Arbeitnehmer nicht zu stark unter der Steuerbelastung leiden.
Sie haben die Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag erhalten? Prüfen Sie jetzt in unter 2 Minuten Ihren Abfindungsanspruch.
Arbeitslosengeld nach der Kündigung
Wenn ein Arbeitsvertrag durch den Arbeitnehmer selbst gekündigt wird oder das Arbeitsverhältnis vom Arbeitgeber ordentlich gekündigt wurde, kann die Agentur für Arbeit das mit einer Sperre des Arbeitslosengelds sanktionieren. Vorsorglich kann Ihnen auch hier ein Anwalt für Arbeitsrecht im Rahmen der Kündigung helfen. Sollten Sie bereits eine Sperre des Arbeitslosengeldes erhalten haben, ist ein Widerspruch gegen die Behörde möglich.
Wie kann Hopkins mir helfen, eine Abfindung zu erhalten?
Mit dem Hopkins-Abfindungsrechner bieten wir jedem Arbeitnehmer eine unverbindliche und kostenfreie Ersteinschätzung bezüglich einer möglichen Abfindung. Das gilt nicht nur für unrechtmäßige Kündigungen, sondern auch, wenn Ihnen ein Aufhebungsvertrag angeboten wurde. Wir können für Sie einschätzen, wie die realistischen Chancen auf eine Abfindung stehen, welche Fallstricke es gibt, und im Falle einer Mandatierung die Abfindung auch direkt mit Ihrem (ehemaligen) Arbeitgeber verhandeln. Themen des Arbeitsrechts, wie Kündigungen und Aufhebungsverträge, gehören zu den Spezialgebieten unserer Anwälte. Hierbei spielen Abfindungen fast immer eine Rolle.