Definition: Erblasser
Ein Erblasser ist eine Person, die mit ihrem Tod einem oder mehreren Erben ihr Vermögen hinterlässt. Im Kontext eines Testaments ist der Erblasser die Person, die das Testament schreibt. Als Nachlass werden alle Vermögenswerte bezeichnet, die er hinterlässt. Es spielt keine Rolle, ob der Nachlass durch die gesetzliche Erbfolge, durch ein Testament oder einen Erbvertrag geregelt ist.
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Wer kann Erblasser sein?
Jede natürliche Person kann Erblasser sein. Juristische Personen hingegen können kein Erblasser sein und nichts vererben. Grundsätzlich kann jeder Mensch nach seinem Tod Erblasser sein, unabhängig davon, wie hoch das Erbe ist. Dabei können auch Personen, die in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu den Erben stehen, Erblasser sein, wenn sie ein Testament hinterlassen oder zu Lebzeiten einen Erbvertrag aufgesetzt haben.
Aufgaben des Erblassers
Der Erblasser ist zu keinen Aufgaben verpflichtet. Allerdings kann die Erstellung eines gründlichen, umfassenden und gültigen letzten Willens den Hinterbliebenen den Erbfall und die damit einhergehende Aufteilung des Nachlass vereinfachen. Gleichzeitig ist die Erstellung eines Testaments oder Erbvertrags die Möglichkeit für den Erblasser, zu Lebzeiten Einfluss auf die gesetzliche Erbfolge zu nehmen.
Was beinhaltet der Nachlass des Erblassers?
Der Nachlass des Erblassers umfasst alle materiellen und immateriellen Vermögenswerte, die er hinterlässt. Dazu gehören zum Beispiel Immobilien oder Bankguthaben, aber auch Hausrat wie Einrichtungsgegenstände, Werkzeug oder Geschirr. Auch digitale Besitztümer wie Kryptowährung, NFTs, E-Mail-Konten, Social-Media-Konten, oder digital gespeicherte Dateien können Teil des Nachlass sein. Hatte der Erblasser Schulden zum Zeitpunkt seines Todes, gehören auch diese zum Nachlass.
Testierfähigkeit des Erblassers
Die Testierfähigkeit des Erblassers ist wichtig, weil sie sicherstellt, dass der Erblasser geistig dazu in der Lage war, rechtlich bindend über sein Vermögen zu verfügen und die Tragweite dieser Verfügungen zu verstehen. Das Gesetz will damit verhindern, dass Menschen, die zum Beispiel an Demenz leiden, Entscheidungen in einem Testament treffen, deren Folgen sie nicht mehr überblicken können. Zudem dürfen Minderjährige laut Gesetz erst ab dem vollendeten 16. Lebensjahr ein Testament erstellen.
Was passiert, wenn der Erbe Schulden beim Erblasser hat?
Schulden, die Erben beim Erblasser haben, werden mit dem Erbe verrechnet. Das bedeutet, dass der Erbe weniger oder gegebenenfalls gar nichts erbt, wenn der Wert seiner Schulden gleich oder höher als der Wert des Erbes ist.
Hinweis für Erben
Erben sollten beachten, dass sie nach dem Tod des Erblassers ein Erbe antreten, das sowohl Vermögenswerte als auch Schulden beinhalten kann. Innerhalb von 6 Wochen nach dem Tod müssen sie entscheiden, ob sie das Erbe annehmen oder ausschlagen wollen. In dieser Zeit sollten Sie sich einen Überblick über das Erbe verschaffen, um festzustellen, wie hoch das Vermögen und die Schulden des Erblassers sind. Wer unsicher ist, ob eine Annahme des Erbes sinnvoll ist, sollte einen Anwalt für Erbrecht konsultieren. Dieser kann Sie bezüglich der gesetzlichen Bestimmungen beraten, aber auch