Staffelmietvertrag – Was ist das?

Staffelmietvertrag – Was ist das?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Staffelmietvertrag?

Ein Staffelmietvertrag ist eine besondere Form des Mietvertrags, bei der die Miethöhe für zukünftige Zeiträume bereits bei Vertragsabschluss festgelegt wird. Diese Art der Mietvereinbarung bietet sowohl Vermietern als auch Mietern eine gewisse Planungssicherheit, da die Mietentwicklung von Anfang an transparent ist. Die gesetzlichen Bestimmungen für Staffelmieten sind in § 557a BGB geregelt.

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Wie funktioniert die Staffelmiete? 

Haben Vermieter und Mieter im Mietvertrag eine sogenannte Staffelmiete vereinbart, steigt die Miete in festgelegten Abständen um einen bestimmten Betrag. Bei einem Staffelmietvertrag werden also im Voraus festgelegte Mieterhöhungen zu bestimmten Zeitpunkten vereinbart. Diese Erhöhungen werden als "Staffeln" bezeichnet.

Im Mietvertrag muss genau angegeben werden, zu welchem Datum die Miete um welchen Betrag steigt. Wichtig ist, dass die Mieterhöhungen in konkreten Geldbeträgen und nicht in Prozenten angegeben werden müssen. 

Beispiel für eine Staffelmiete

Zum Beispiel könnte eine Staffelmiete so aussehen: Ab Mietbeginn beträgt die Miete 800 €, nach einem Jahr steigt sie auf 820 €, nach zwei Jahren auf 840 €, nach 3 Jahren auf 850 € und nach vier Jahren auf 880 €.

Wie oft darf die Staffelmiete erhöht werden?

Gesetzlich ist geregelt, dass die Miete mindestens ein Jahr unverändert bleiben muss, bevor die erste Erhöhung in Kraft tritt. Auch zwischen den einzelnen Erhöhungen muss jeweils mindestens ein Jahr liegen. Diese Regelung soll Mieter vor zu häufigen Mieterhöhungen schützen.

§ 557a BGB: Staffelmiete
(2) Die Miete muss jeweils mindestens ein Jahr unverändert bleiben.

Unterschied zwischen Staffel- und Indexmiete

Der Unterschied zwischen Staffel- und Indexmiete liegt hauptsächlich in der Art und Weise, wie die Miete erhöht wird. Während bei der Staffelmiete die Mietsteigerungen im Voraus festgelegt werden, orientiert sich die Miethöhe bei der Indexmiete an der Inflationsrate. Theoretisch ist bei einem Indexmietvertrag auch eine Mietminderung möglich, in der Praxis aber sehr selten.

Staffelmiete und Staffelmietvertrag
Staffelmietvertrag

Wie hoch darf die Staffelmiete steigen? 

Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Obergrenze für die Höhe der Mietsteigerungen in einem Staffelmietvertrag. Allerdings gelten auch hier die allgemeinen Bestimmungen gegen Mietwucher und sittenwidrige Mieten. In Gebieten, in denen die Mietpreisbremse gilt, muss auch die Staffelmiete diese Regelung beachten. Das bedeutet, dass auch bei einer Staffelmiete die Miete nicht mehr als 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf.

Die Mietpreisbremse gilt auch für Staffelmieten. In Gebieten, in denen die Mietpreisbremse in Kraft ist, darf auch bei einer Staffelmiete die vereinbarte Miete nicht mehr als 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Dies gilt sowohl für die Ausgangsmiete als auch für alle folgenden Staffeln. Vermieter müssen also bei der Gestaltung eines Staffelmietvertrags in solchen Gebieten besonders vorsichtig sein und die Entwicklung der ortsüblichen Vergleichsmiete im Blick behalten.

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Kündigungsfristen bei Staffelmietverträgen

Bezüglich der Kündigungsfristen gelten bei Staffelmietverträgen grundsätzlich die gleichen Regelungen wie bei normalen Mietverträgen. Für Mieter beträgt die Kündigungsfrist in der Regel 3 Monate. Allerdings ist es bei Staffelmietverträgen üblich, dass ein Kündigungsausschluss vereinbart wird. Dieser darf jedoch maximal vier Jahre betragen.

Für Vermieter gelten je nach Dauer des Mietverhältnisses längere Kündigungsfristen. Bei einer Mietdauer von bis zu fünf Jahren beträgt die Kündigungsfrist drei Monate, bei einer Mietdauer von mehr als fünf Jahren sechs Monate und bei einer Mietdauer von mehr als acht Jahren neun Monate. Im Falle der erleichterten Kündigung des Vermieters nach § 573a BGB verlängern sich die Kündigungsfristen um 3 Monate.

Mieterhöhung nach Ende der Staffelmiete

Nach Ablauf der im Staffelmietvertrag vereinbarten Staffeln läuft der Vertrag als normaler unbefristeter Mietvertrag weiter. Ab diesem Zeitpunkt gelten dann die üblichen Regelungen für Mieterhöhungen, wie sie im Bürgerlichen Gesetzbuch festgelegt sind.

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Vorteile und Nachteile der Staffelmiete

Vorteile der Staffelmiete

  • Für Mieter hat der Staffelmietvertrag den Vorteil, dass von Anfang an klar ist, wie sich ihre Miete entwickeln wird.
  • In Zeiten stark steigender Mieten kann eine moderate Staffelmiete sogar günstiger sein als die ortsübliche Vergleichsmiete.
  • Auch Mieterhöhungen aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen müssen Mieter während der Laufzeit der Staffelmiete nicht fürchten.

Nachteile bei Staffelmietverträgen

  • Für Mieter kann es ein Nachteil sein, dass sie sich langfristig an steigende Mieten binden. Wenn sich ihre finanzielle Situation verschlechtert, können sie die Mietsteigerungen nicht verhindern.
  • Zudem kann ein Staffelmietvertrag auch mit einem Kündigungsverzicht verbunden sein, was wiederum die Flexibilität der Mieter einschränkt. Sollten Sie also nicht ausschließen können, dass Sie innerhalb der nächsten Jahre umziehen möchten, ist ein Staffelmietvertrag mit Kündigungsverzicht für Sie keine gute Wahl.

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