Wenn man einen Vertrag abschließt, möchte man sicherstellen, dass er gültig und rechtskräftig ist. Doch was passiert, wenn sich herausstellt, dass eine Klausel in diesem Vertrag ungültig oder rechtswidrig ist? Hier kommt die salvatorische Klausel ins Spiel.
Eine salvatorische Klausel sorgt dafür, dass ein Vertrag trotz einer ungültigen oder rechtswidrigen Bestimmung in den übrigen Teilen gültig bleibt. Nach § 139 BGB wird der Vertrag also nicht insgesamt für nichtig erklärt, sondern die ungültige Klausel wird lediglich herausgenommen und der Vertrag bleibt weiterhin gültig.
§ 139 BGB: Teilnichtigkeit
Ist ein Teil eines Rechtsgeschäfts nichtig, so ist das ganze Rechtsgeschäft nichtig, wenn nicht anzunehmen ist, dass es auch ohne den nichtigen Teil vorgenommen sein würde.
Die salvatorische Klausel soll sicherstellen, dass ein Vertrag auch dann gültig bleibt, wenn eine Klausel innerhalb des Vertrags für ungültig erklärt wird. Einfach gesagt: Ohne eine salvatorische Klausel würde der gesamte Vertrag für nichtig erklärt werden und die Parteien müssten den Vertrag erneut abschließen oder aufheben. Mit einer salvatorischen Klausel hingegen bleibt der Vertrag in Kraft und nur die ungültige Klausel wird entfernt.
Eine salvatorische Klausel muss bestimmte Anforderungen erfüllen, um gültig zu sein.
Eine unklar formulierte oder unangemessen benachteiligende salvatorische Klausel kann für ungültig erklärt werden.
Die salvatorische Klausel wird in der Praxis in vielen verschiedenen Arten von Verträgen verwendet, einschließlich Arbeitsverträgen, Mietverträgen, Kaufverträgen und Dienstleistungsverträgen. Es ist wichtig, dass bei der Erstellung eines Vertrages eine salvatorische Klausel sorgfältig formuliert und eingebaut wird, um sicherzustellen, dass der Vertrag im Falle der Ungültigkeit einer Klausel nicht für nichtig erklärt wird.
Die salvatorische Klausel hat auch eine wichtige Bedeutung für die Gerichte. Wenn ein Fall vor Gericht kommt, in dem eine Klausel in einem Vertrag für ungültig erklärt wird, müssen die Gerichte entscheiden, ob eine salvatorische Klausel im Vertrag enthalten ist und ob sie gültig ist. Wenn eine gültige salvatorische Klausel vorhanden ist, wird die ungültige Klausel einfach aus dem Vertrag entfernt und der Vertrag bleibt gültig.
Hier sind vier typische Beispiele für die Verwendung der salvatorischen Klausel:
Eine salvatorische Klausel kann in einem Arbeitsvertrag verwendet werden, um sicherzustellen, dass der Vertrag im Falle der Ungültigkeit einer Klausel weiterhin gültig bleibt. Wenn zum Beispiel eine Klausel über die Arbeitszeiten ungültig ist, würde die salvatorische Klausel sicherstellen, dass der Vertrag weiterhin in Kraft bleibt, ohne die ungültige Klausel.
Salvatorische Klauseln können auch in Mietverträgen verwendet werden, um sicherzustellen, dass der Vertrag im Falle der Ungültigkeit einer Klausel weiterhin gültig bleibt. Zum Beispiel, wenn eine Klausel über die Instandhaltungspflicht des Vermieters ungültig ist, würde die salvatorische Klausel sicherstellen, dass der Mietvertrag, ohne die ungültige Klausel, weiterhin in Kraft bleibt.
Eine salvatorische Klausel kann in einem Kaufvertrag verwendet werden, um sicherzustellen, dass der Vertrag im Falle der Ungültigkeit einer Klausel weiterhin gültig bleibt. Zum Beispiel, wenn eine Klausel über die Garantie ungültig ist, würde die salvatorische Klausel sicherstellen, dass der Vertrag bis auf die ungültige Klausel weiterhin wirksam ist.
Auch in einem Dienstleistungsvertrag kann die salvatorische Klausel Verwendung finden: So wird sichergestellt, dass der Vertrag auch dann gültig bleibt, wenn eine einzelne Klausel ungültig sein sollte. Beispielsweise würde die salvatorische Klausel sicherstellen, dass der Vertrag weiterhin in Kraft bleibt, wenn der Dienstleistungsvertrag eine ungültige Klausel über die Haftung des Dienstleisters beinhaltet.