Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann Sie über die gesetzlichen Leistungen hinaus absichern, wenn Sie etwa durch eine Krankheit, oder einen Unfall Ihren Beruf voraussichtlich dauerhaft nicht mehr ausüben können. Allerdings werden deutschlandweit etwa 20 % aller Anträge auf Berufsunfähigkeitsrente von den Versicherern abgelehnt.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht, wenn die gesundheitliche Einschränkung den erforderlichen Grad der Berufsunfähigkeit nicht erreicht (meistens werden 50 % gefordert). Zudem gibt es formelle und versicherungsvertragliche Gründe, wie die Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflichten, Fehler in der Antragstellung, Risikoausschlüsse oder (konkrete oder abstrakte) Verweisungsklauseln im Vertrag oder Betrugsfälle.
Verletzt der Versicherungsnehmer die vorvertragliche Anzeigepflicht – etwa indem er eine bestehende Erkrankung trotz entsprechender Frage im Antrag nicht angibt –, kann der Versicherer den Vertrag anfechten. In diesem Fall erlischt der Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrag, und der Versicherer ist nicht mehr verpflichtet, Leistungen zu erbringen.
(Quelle: Gesamtverband der Versicherer e. V.)
Ab Zeitpunkt der Antragstellung dauert es im Schnitt 99 Tage, bis die Berufsunfähigkeitsversicherung entscheidet und die Leistungen zahlt oder ablehnt. Nachdem Sie den Leistungsfall gemeldet haben, benötigt die Versicherungsgesellschaft Zeit, um die eingereichten Unterlagen, wie Arztberichte und Tätigkeitsbeschreibungen, einzuholen und zu prüfen. Liegen alle benötigten Unterlagen des BU-Falls vor, vergehen durchschnittlich 9 Tage bis zur Entscheidung der BU-Versicherung.
Die individuelle Dauer bis zur Zahlung der Berufsunfähigkeitsversicherung hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie der Komplexität des Falls, der Verfügbarkeit der notwendigen Dokumente und Gutachten oder auch personellen Engpässen und Feiertagen.
Legen Sie zunächst schriftlich Widerspruch gegen die Ablehnung ein. Gehen Sie dabei gezielt auf die Ablehnungsgründe der Versicherung ein und führen Sie ausschließlich medizinische Argumente für Ihre dauerhafte Berufsunfähigkeit an.
Reichen Sie alle ärztlichen Atteste und Gutachten, die vielleicht gefehlt haben, nach. Auch neue oder ergänzende medizinische Unterlagen, die Ihre Berufsunfähigkeit belegen, müssen nachgereicht werden. Die Versicherung wird diese zusätzlichen Informationen in die erneute Bewertung Ihres Antrags einbeziehen.
Sowohl beim Widerspruch als auch bei einer Klage lohnt es sich häufig, einen Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf Versicherungsrecht hinzuzuziehen. Dieser kann Sie nicht nur fachlich bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche unterstützen, sondern auch darauf achten, dass alle formellen Voraussetzungen eingehalten werden. Eine frühzeitige anwaltliche Beratung kann dabei helfen, Fehler zu vermeiden und Ihre Ansprüche im Fall einer Berufsunfähigkeit effektiv durchzusetzen.
Wir bei Hopkins prüfen Ihren Fall sorgfältig, geben Ihnen eine fundierte Einschätzung und helfen Ihnen, Ihre berechtigten Ansprüche gegenüber der Berufsunfähigkeitsversicherung durchzusetzen.
Sollte auch ein Widerspruch erfolglos bleiben, können Sie eine Klage gegen die Versicherung einreichen. Der Großteil (64 %) aller Verfahren bezüglich abgelehnter BU-Renten wird mit einem Vergleich beendet. Während 9,5 % der gerichtlichen Entscheidungen zugunsten der Versicherungskunden entschieden werden. Auch hier ist ein erfahrener Anwalt wichtig, da Versicherungsunternehmen in der Regel gut vorbereitet sind und ein internes Rechtsteam haben.
Zahlen Sie während des gesamten Verfahrens weiterhin Ihre Versicherungsbeiträge, um eine Kündigung der Police zu vermeiden. Sollte sich später herausstellen, dass die Ablehnung Ihres Antrags auf BU-Leistungen unberechtigt war, muss der Versicherer die in der Zwischenzeit gezahlten Beiträge zurückerstatten.
Mit der Leistungsquote wird angegeben, wie viele eingereichte Anträge von der Berufsunfähigkeitsversicherung anerkannt und ausgezahlt werden. Zum Beispiel zeigt eine Kennzahl von 75 % an, dass von 100 Anträgen auf Berufsunfähigkeitsrente 75 bewilligt wurden.
Hier eine Auswahl an Leistungsquoten einiger Versicherer