In Deutschland bekommen momentan knapp 1,76 Millionen Menschen Rente wegen Erwerbsminderung. Davon beziehen laut aktuellen Statistiken der Deutschen Rentenversicherung 78.463 Menschen Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung. Die durchschnittliche Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung beträgt 631 Euro und die Rente wegen voller Erwerbsminderung liegt im Durchschnitt bei 995 Euro pro Monat.
Die Ursachen für die verminderte Erwerbsfähigkeit sind vielfältig. Trotzdem bildet sich in den Statistiken der Deutschen Rentenversicherung ab, dass bestimmte Krankheiten besonders häufig zum Anspruch auf Erwerbsminderungsrente führen. Mit großem Abstand führen Erkrankungen der Psyche am häufigsten zu verminderter Erwerbsfähigkeit. Die Indikationsgruppe der Psychosomatik und Psychotherapie macht mehr als ein Drittel der jährlichen neu zugegangenen EM-Renten aus.
Eine Krankheit sichert nicht automatisch den Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Entscheidend ist, wie stark die Einschränkung ist, einem Beruf regelmäßig nachzugehen.
Bei diesen Krankheiten steht Ihnen eine Erwerbsminderungsrente zu
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
Neurologie
Anteil an allen EM-Renten
12,81 % der neu-genehmigten (teilweise) Erwerbsminderungsrenten sind neurologischen Diagnosen zuzuordnen.
21.049 der Zugänge an EM-Renten sind aufgrund von Erkrankungen des Nervensystems.
Bei diesen Krankheitsbildern besteht häufig Anspruch auf eine Rente wegen Erwerbsminderung
Epilepsie
Lähmungen
Chorea Huntington
Multiple Sklerose (MS)
Parkinson
Tremor
Spinale Muskelatrophie
Polyneuropathie
Spinalkanalstenose
Suchterkrankung
Anteil
3,2 % aller EM-Rentenzugänge in 2023 sind infolge von Suchterkrankungen
5.285 Menschen sind 2023 EM-Rentner oder EM-Rentnerin aufgrund einer Suchterkrankung geworden.
Beispiel-Diagnosen für Erwerbsminderungsrente
Schmerzmittelabhängigkeit
Alkoholsucht
Drogensucht
Medikamentensucht
Sonstige Krankheiten
Anteil
10,92 % der neu-genehmigten Renten wegen (teilweiser) Erwerbsminderung fallen auf sonstige Krankheiten.
Das entspricht 17.948 der 164.364 Rentenzugänge.
Auch bei folgenden Diagnosen ist die Erwerbsfähigkeit häufig voll oder teilweise gemindert
HIV
Tuberkulose
Glaukom/Grüner Star
Hashimoto
Down-Syndrom
Hörverlust/Taubheit
Chronische Fatigue (CFS)
oder wenn keine Aussage möglich ist
Antrag auf Erwerbsminderungsrente
Die Rentenversicherung prüft in jedem Einzelfall in einem Verwaltungsverfahren, ob die Krankheit tatsächlich zu einer Erwerbsminderung führt und ob der Betroffene dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, einen Beruf auszuüben. Sollte der Antrag auf eine Erwerbsminderungsrente zu Unrecht abgelehnt werden, gibt es die Möglichkeit, Widerspruch gegen den abgelehnten Rentenantrag einzulegen.