Fristen beim Aufhebungsvertrag

Fristen beim Aufhebungsvertrag

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Fristen beim Aufhebungsvertrag

Aufhebungsverträge (auch: Auflösungsverträge) bieten große Flexibilität bei der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Dennoch ist es wichtig, alle Fristen genau im Blick zu behalten.

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Kündigungsfrist

Im Gegensatz zur ordentlichen Kündigung müssen beim Aufhebungsvertrag keine gesetzlichen oder vertraglichen Kündigungsfristen beachtet werden. Beide Parteien, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, können den Zeitpunkt der Beendigung frei vereinbaren. Es ist theoretisch möglich, dass das Arbeitsverhältnis bereits am Tag der Unterzeichnung des Aufhebungsvertrags endet.

Fristen für Anfechtung und Widerruf

Möchte ein Arbeitnehmer einen bereits unterschriebenen Aufhebungsvertrag anfechten, gelten bestimmte Fristen:

  • Irrtum: Die Anfechtungsfrist beträgt zwei Wochen gemäß § 119 BGB.
  • Arglistige Täuschung oder Drohung: In diesen Fällen kann der Aufhebungsvertrag innerhalb eines Jahres angefochten werden (§ 123 BGB).
  • Widerrufsrecht: Manche Tarifverträge räumen ein Widerrufsrecht ein, dessen Frist meist zwischen einem und drei Tagen liegt.

Fristen für die Arbeitssuchendmeldung

Wer nach dem Aufhebungsvertrag Arbeitslosengeld beziehen möchte, muss sich rechtzeitig bei der Agentur für Arbeit melden:

  • Grundsätzlich gilt: Spätestens 3 Monate vor Beendigung des Arbeitsverhältnis muss eine Arbeitsuchendmeldung erfolgen.
  • Falls der Arbeitnehmer erst später vom Ende des Arbeitsverhältnisses erfährt, hat er noch drei Tage Zeit, sich zu melden. 

Sperrfrist Arbeitslosengeld 

Nach einem Aufhebungsvertrag verhängt die Arbeitsagentur häufig eine Sperrfrist für den Bezug von Arbeitslosengeld I. Diese Sperrzeit beträgt in der Regel 12 Wochen und beginnt mit dem Ende der Beschäftigung oder mit der Freistellung.

Es gibt jedoch Verkürzungen der Sperrfrist in folgenden Fällen:

  • 6 Wochen: Wenn das Arbeitsverhältnis ohne den Aufhebungsvertrag in den nächsten 6 Wochen geendet wäre (z. B. bei einem befristeten Arbeitsverhältnis).
  • 3 Wochen: In Fällen, bei denen das Arbeitsverhältnis ohne den Aufhebungsvertrag innerhalb von 12 Wochen geendet hätte.
  • Härtefall: Wenn das fehlende Arbeitslosengeld eine besondere Härte für den Arbeitnehmer darstellt, kann die Sperrfrist ebenfalls auf 6 Wochen verkürzt werden.

Wann endet das Arbeitsverhältnis bei Aufhebungsverträgen?

Bei einem Aufhebungsvertrag können die Vertragsparteien jeden beliebigen Beendigungszeitpunkt festlegen, an dem das Arbeitsverhältnis enden soll. Auch in Fällen, in denen das Arbeitsverhältnis vor Ablauf der üblichen Kündigungsfrist endet. Es gibt weder eine minimale noch eine maximale Beendigungsfrist bei Aufhebungsverträgen.
 

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Kann ich mit einem Aufhebungsvertrag sofort kündigen?

Ein wesentlicher Vorteil des Aufhebungsvertrags ist, dass das Arbeitsverhältnis sofort beendet werden kann. Dies unterscheidet sich von der ordentlichen Kündigung, bei der stets Kündigungsfristen beachtet werden müssen.

Bedenkzeit für den Arbeitnehmer

Obwohl keine gesetzliche Pflicht besteht, räumen Arbeitgeber dem Arbeitnehmer in der Praxis oft eine Bedenkzeit ein, bevor der Aufhebungsvertrag unterzeichnet wird. Eine Bedenkzeit von etwa 2 Wochen gilt als angemessen, damit sich der Arbeitnehmer beraten lassen und die Folgen überdenken kann. 

Wenn Ihnen ein Aufhebungsvertrag angeboten wurde, sollten Sie die Bedenkzeit nutzen und das Angebot von einem Anwalt für Arbeitsrecht prüfen lassen, um die Situation zu Ihren Gunsten zu gestalten. Denn sobald der Aufhebungsvertrag unterschrieben ist, verzichten Sie als Arbeitnehmer auf Ihren gesetzlichen Kündigungsschutz und die Möglichkeit, gegen die Beendigung des Arbeitsverhältnisses gerichtlich vorzugehen.

Ein Arbeitsrechtsanwalt kann Sie außerdem ausführlich beraten, welche Folgen der Aufhebungsvertrag in Ihrem Fall hinsichtlich Arbeitslosengeld, Sozialversicherung oder Abfindung hat. 

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➜ Als Arbeitnehmer sollten Sie vor Unterzeichnung eines Aufhebungsvertrags immer rechtlichen Rat einholen. Eine sorgfältige Prüfung und Verhandlung der Vertragsbedingungen kann helfen, die eigenen Interessen zu wahren und finanzielle Einbußen zu vermeiden.

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